Montag, 18. Januar 2016

Von Recycling und Mülltrennung

Der Öko in mir ist stark. Er möchte glauben, dass so viel vom anfallenden Müll wirklich wiederverwertet wird statt irgendwo langsam, wenn überhaupt, vor sich hinzuverrotten oder nur schlicht verbrannt zu werden und dann auf diese Weise noch die Umwelt zu belasten. Natürlich quengelt der Öko in mir dann, dass möglichst wenig Verpackungsmaterial um die Lebensmittel ist, dass nicht für jeden kurzen Weg das Auto genutzt wird und sonst auch eher nachwachsende Rohstoffe statt irgendwelche Verbindungen, die in einem Labor entwickelt wurden verwendet werden. Entsprechend habe ich beim Einkaufen meinen Einkaufskorb und etliche, meist Baumwolltaschen dabei, damit ich nicht in die Verlegenheit komme Plastiktüten kaufen zu müssen.

Aber in der heutigen Zeit lässt sich Müll leider kaum vermeiden und wir sind ja auch einfach zu bequem um es wirklich durchzuziehen. Entsprechend ist ja schon die Müllentsorgung organisiert. In manchen Städten differenzierter als in anderen. Hier im Rhein-Sieg-Kreis haben wir vier Tonnen für das Recycling. Die Papiertonne (Grün - in Köln und Bonn haben die blaue Deckel), die Biotonne (braun - in Köln noch optional, hier muss man dafür nachweisen, dass man einen Kompost hat), die Restmülltonne (grau) und die Wertstofftonne (grau mit gelbem Deckel, angelehnt an das Vorgängersystem der gelben Säcke). Die Tonnen gibt es in unterschiedlichen Größen und z.T. kann man wählen in welchem Turnus die geleert werden sollen. Die Termine werden für das ganze Jahr in einem Müllkalender bekannt gegeben. Wie der funktioniert, tut jetzt nichts zur Sache. Ich bin nur froh, dass inzwischen auch eine online Version bereitsteht, die man als ical importieren kann, so bekomme ich immer eine Erinnerung, dass die Tonnen demnächst geleert werden.
Wer seinen anfallenden Müll aber realistisch betrachtet, dem wird klar, dass diese vier Tonnen gar nicht alles abdecken, was so an Müll anfällt. Klar, der Faulpelz wird natürlich einfach mal alles andere in die Restmülltonne stecken, heißt ja schon RESTmülltonne. Aber Obacht! Die Jungs von der Abfuhr schauen schon mal vorm Leeren rein und wenn das offensichtlich nicht genehme Dinge drin sind, können die die Tonne schon mal ungeleert stehen lassen.

Für jedwedes Glas das anfällt, gibt es die Altglaskontainer. Hier bitte auch sortieren nach Weißglas (das klare, durchsichtige, farblose), Grünglas (die klassische Sektflasche) und Braunglas (Instantbrühe aus dem Glas). Wer exotischeren Glasmüll hat, wie blaue Flaschen o.ä. entsorge diese bitte mit dem Grünglas. Ja, ich hätte auch eher auf braun getippt, aber Grün ist unempfindlicher bei beigemischten anderen Farben. Das ist so wichtig, da das Glas später ei geschmolzen wird und neue Flaschen, Gläser etc daraus entstehen. Im übrigen bitte die Schraubverschlüsse drauf lassen. Klingt nicht intuitiv, aber die möchten das so.

Und um Himmels Willen, entsorgt eure Batterien nicht im Hausmüll! Da ist Säure drin. Auch Energiesparlampen gehören nicht in die heimische Mülltonne. Dort ist Quecksilber drin. Für beides gibt es im Einzelhandel Sammelbehälter. Ja, auch bei den Discountern eures Vertrauens. In der Regel neben dem Ausgang. Wer aber wie ich, zu faul ist die mit sich zum Einkauf zu schleppen, der kann auch sammeln. Vier mal im Jahr schicken die Entsorgungswerke das so genannte Schadstoffmobil in die Städte. Dort kann man neben Batterien und Energiesparlampen auch Farbreste u.ä. loswerden. Altöl nur gegen Gebühr. Aber Altöl kann man dort, wo man sein Motoröl gekauft hat auch i.d.R. kostenfrei loswerden.

Zu guterletzt bleiben noch die Elektrokleinteile. Es ist ja etwas übertrieben für einen alten Drucker gleich den Sperrmüll anzurufen. Die nehmen als weiße und braune Wahre Kühlschränke, Waschmaschinen und Fernseher mit. Aber so einen kleinen Ducker? Einen Staubsauger? Dafür und alle anderen Kleinteile mit Stecker gibt es das Elektromobil. Kommt ebenfalls viermal im Jahr. Diese beiden Mobile sind stationär für ein paar Stunden, d.h. ihr müsst euren Müll dahin bringen, die kommen nicht bei euch am Haus vorbei.

Jetzt haben wir unseren Müll also akribisch getrennt und wofür? Wie gesagt, der Plan ist, soviel davon zu recyceln. In Wirklichkeit wird Müll wie Rohöl als Rohstoff z.T. verkauft. Wenn man bedenkt, dass wir für die Entsorgung bezahlen scheint das schon ziemlich unverfroren dreist. Aber leider landet immer noch viel auf der Müllkippe oder in der Müllverbrennungsanlage. Oder gleich in der Botanik, da manche Mitmenschen einfach zu bequem sind für den Gang zum nächsten Abfallbehälter. Einfach die Autoscheibe runterfahren lassen und raus damit! Irgendein Einerojobber wird sicherlich dankbar sein für diese Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Und die Tiere erst! Vögel wollten schon immer mehr Farbe in ihren Nestern und Plastik zu fressen hilft immens beim abnehmen, da ja dann kaum noch Platz für tatsächliche Nahrung im Magen ist.

Aber was durch Mülltrennung auch passiert, ist, dass man seinen Müll eben aufteilt und nicht in nullkommanix eine Tonne überläuft. So als Tipp für die Trennmuffel, denen vermutlich ständig die Restmülltonne überquillt. Man hat ja mehrere Tonnen, die man voll machen kann.

Und demnächst sprechen wir mal darüber, was man neben Recycling noch machen kann um die Mülltonnen zu entlasten.


Freitag, 15. Januar 2016

Der Wahn des selber Machens

Ich gebe es zu, ich bin wohl eins der größten Opfer, die dem Wahn des selber Machens regelmäßig wieder auf's Neue verfällt.

Egal ob es ein Kleidungsstücke ist, ein Dekoartikel oder gleich ganze Möbel, ich sehe den Gegenstand immer unter der Prämisse, ob und wenn ja wie ich es selber machen könnte. Und nicht selten überlege ich mir auch gleich Möglichkeiten wie man es verbessern könnte.
Oder ich sehe einen Gegenstand und weil mir ein Detail daran nicht gefällt, grüble ich intensiv, wie ich es so machen könnte, dass es mir besser gefällt. Also eigentlich könnte man den Ausgangsgegenstand auch als Inspiration betrachten.

Und dann fängt das Material Sammeln an. Seifen selber machen? Also Ätznatron, Öle, Farben und Duftöle besorgt. Ah,  Formen, Werkzeuge... Aber manche Sachen davon kann man auch für sonstige selbst gemachte Kosmetika verwenden. Oder Kerzen gießen. Kleider für's Mittelalter nähen oder Taschen in verschiedenen Abmessungen. Also Stoff, Färbemittel, kleine Accessoires. Knöpfe könnte man doch selbst machen, oder Reinigungsmittel. Eine Katzenvilla für draußen wäre praktisch, aber die fertigen sind so klein und Kosten so viel Geld dafür.....

Es gibt ja nur wenig, dass ich nicht zumindest versuchen würde selbst zu machen.

Mittwoch, 13. Januar 2016

Telefonieren im Zetalter der Handyflat

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kann man behaupten, dass inzwischen jeder in den Industrieländern mindestens ein Handy besitzt. Jetzt, wo die Era der All-Net-Flats angefangen hat, ist wohl der Trend zum zweit oder Dritthandy wieder abgeflaut, wo man ja nicht mehr verschiedene Verträge von unterschiedlichen Anbietern braucht, um günstig von Mobiltelefon zu Mobiltelefon zu telefonieren.

Aber die dadurch erreichte, ständige günstige Erreichbarkeit hat auch noch andere Konsequenzen.

Natürlich, man ist flexibler. Wenn man absehen kann, dass man sich verspätet, kann man kurzfristig bescheid geben. Aber die Kehrseite der Medaille ist, dass der Großteil sich kaum noch bemüht pünktlich zu sein, da man ja jederzeit bescheid geben kann. Es ist die Verbindlichkeit, die Zuverlässigkeit, die hier ins Hintertreffen geraten ist.

Zudem kann man ja jetzt jederzeit und überall telefonieren. Vergessen den Einkaufszettel einzustecken? Kein Problem, einfach Zuhause anrufen und nachfragen. Die Selbstständigkeit leidet hier gleichermaßen, wie die Zuverlässigkeit.

Als dann verändern sich die Redegewohnheiten an sich. Viele melden sich gar nicht mehr mit ihrem Namen, sodass es schon fast erheiternd sein kann sich zu verwählen. Man fragt auch gar nicht mehr zu Beginn des Gesprächs, wie es dem anderen geht, sondern wo dieser sich gerade befindet. Oft kann man den Verlauf eines Gesprächs allein mit den Antworten eines Beteiligten ganz gut erraten.

Zu guter letzt ist auch die Hemmschwelle gesunken in der Öffentlichkeit zu telefonieren. Bei manchen Zeitgenossen, insbesondere im ÖPNV, fragt man sich, ob es gesellschaftlich schon akzeptabel ist Rückfragen zu stellen, wenn man etwas nicht ganz mitbekommen hat, oder ob man Missverständnisse vielleicht aufklären sollte....

Fragen über Fragen... und dann kann man ja nicht nur mit diesen klugen kleinen tragbaren Computern telefonieren! Die machen noch viel mehr Ärger, wenn man die erweiterten Funktionen erst einmal anfängt zu benutzen.

Montag, 11. Januar 2016

Wechselwirkung von Wetter und dem Straßenverkehr

Ich muss gestehen, ich bin mir nicht sicher, ob das nur oder hauptsächlich auf die Kölner bzw. Rheinländer, die Deutschen im Allgemeinen oder grundsätzlich der Fall ist, dass mit jedwedem Wetter die Fahrfähigkeit schlagartig verschwindet.

Hier ist zu beobachten, dass die meisten nur bei bewölktem Himmel, oder zumindest ohne starken Sonnenschein oder gar andere Widrigkeiten wie Regen oder gar Schnee in der Lage sind sich mit ihrem PKW flüssig mit Richtgeschwindigkeit fortbewegen können.
Ernsthaft, es ist nicht so, als sei Regen hier ein seltenes Wetterphänomen. Man mag ja etwas zögerlich bei Schnee sein, wenn man Glatteis fürchtet, ok, aber Regen? Es braucht Wochen mit mehr als gelegentlichen Regenschauern, bis der Fahrer an sich sich daran erinnert, wie sich sein Gefährt bei nasser Fahrbahn verhält. Und ich rede hier nur von gewöhnlichen asphaltierten Straßen. Von matschigen Feldwegen, Laub bedeckten Seitenstraße oder engen Altstadtstraßen mit Kopfsteinpflaster brauchen wir gar nicht erst anfangen.

Dann kommt das Frühjahr, der Sommer, die Sonne scheint... und wieder sind die Verkehrsteilnehmer nicht in der Lage flüssig zu fahren, weil es auch so schwer ist sich eine Sonnenbrille im Auto bereit zu legen, den Sitz etwas aufrechter zu stellen und die Sonnenblenden runter zu klappen.

Natürlich soll man vorsichtig fahren. Wenn man aber dabei zu einem beweglichen Hindernis wird, ist man selbst wieder eine Gefahr für den Straßenverkehr. Denn es animiert andere Teilnehmer dazu zu überholen. Manchmal auch an Stellen, wo es nicht klug wäre zu überholen. Auch das verursacht Unfälle.

Mal davon abgesehen, dass es den Unmut der elend langen Autoschlange hinter dem beweglichen Verkehrshindernis heraufbeschwört. Wenn es also hupt hinter dir, mal drüber nachdenken

Freitag, 8. Januar 2016

Der Kassenpatient - Termine

Natürlich sind wir keine zwei Klassengesellschaft (mehr). Außer bei der Bahn, da kann ich im Abteil erster Klasse reisen. Oder im Flugzeug. In der Oper und bei anderen kulturell nennenswerten Ereignissen gibt es auch die VIP Karten im Gegensatz zu den regulären Karten und die Wahl des Autos mit entsprechender Ausstattung... Hm.

Naja, vielleicht sind wir doch eine zwei Klassengesellschaft. Spätestens wenn man beim deutschen Gesundheitswesen ankommt, merkt man das.
Der Besuch beim Hausarzt - kurz abgefrühstückt und am Besten bitte dieses Quartal nicht noch mal vorbeikommen, ja? - Richtig, das war der Kassenpatient. Der Privatpatient dagegen kann ja munter abgerechnet werden, der darf auch gern noch mal kommen.

Ein Facharzttermin? Hautarzt? HNO? (Wobei HNOs schon die vergleichsweise kürzeste Wartezeit in meiner Erfahrung haben) Chirurge? Orthopäde? - Da kommt es beim geneigten Kassenpatienten immer drauf an, wie das Kontingent für das laufende Quartal bisher ausgeschöpft ist... der Privatpatient kann natürlich noch in derselben Woche vorbei kommen.

Ein Krankenhaus- oder Klinikaufenthalt? Puhhh.... alle Betten sind belegt. Alle Betten für Kassenpatienten. Da gibts noch ein Reservekontingent für Privatpatienten. Und sollte kurzfristig selbst das erschöpft sein, werden die übrigen Patienten so lange hin und hergeschoben, bis der Privatpatient sein Zwei oder Einzelbettzimmer hat. Lustigerweise ist es unerheblich, ob es ein Problem für den Kassenpatienten ist, mit anderen in einem Zimmer zu schlafen (Geräuschkullisse und so), so lange er nicht selbst ein Problem für die anderen Patienten darstellt, wird er kein Einzelzimmer bekommen.

Und geht es erstmal an die teureren Untersuchungsmethoden, sowas wie die bildgebenden Untersuchungen - Ultraschall ist da noch die 'Ramschvariante', gefolgt vom gewöhnlichen Röntgenbild - sollte der betreffende Kassenpatient sich schon echt was dringendes aussuchen, sowas wie ein Anörisma im Hirn oder so, sonst sind 4 Wochen Wartezeit noch zeitnah. Also, schon mal auf Verdacht einen MRT oder CT Termin vereinbaren, wer weiß, wofür er in sechs Monaten gut ist....

Aber solche Probleme hat der Privatpatient an sich ja nicht. Im Zweifelsfall wendet er sich gleich an die Praxen die sich ausschließlich auf Privatpatienten und Selbstzahler spezialisiert haben. Da sind Termine immer zeitnah zu bekommen.

Den Vogel schießen aber dann alle Zweige ab, die mit der psychischen Gesundheit zutun haben. Psychiater, Psychologen, Psychotherapeuten. Der Kassenpatient sollte hier schon wirklich frühzeitig einen Termin vereinbaren. Und egal wie unbedeutend es erscheint, gleich nen Termin machen. Denn wartet man erstmal bis es 'dringend' ist, ist der Zug schon quasi abgefahren. Wartezeiten von 6 Monaten sind noch die Untergrenze. 8 Monate bis zu einem Jahr sind schon eher im Bereich des Realistischen. Natürlich kann man sich denken: ok, wenn ich das in der Zeit ohne professionelle Hilfe geschafft habe, wozu noch dahin gehen? - Das ist dann wieder eine andere Frage, die man für sich selbst klären muss. Aber es kann ja immer aus einer Mücke ein Elefant werden, der Tropfen kommen, der das Faß zum überlaufen bringt etc. pp.

Und natürlich diese neue Mode, dass sämtlichst alles nur noch über Termin geht, es sei denn es ist akut. Definieren wir akut: Plötzlich auftretend, stark einschränkend was weiß ich. Also, ist meine fette Erkältung akut? Mein Magen-Darm-Infekt? Meine Schlafstörungen? Kommt immer so ein wenig darauf an, wie man es betrachtet. Richtig, ich rede hier vom Hausarzt, dem Allgemeinmediziener. Dass Fachärzte keine offenen Sprechstunden machen ist wohl schon seit ewigen Zeiten so festgelegt...

Ich mache dann also einen Termin bei meinem Hausarzt, damit der mal über meinen Ausschlag drüber guckt und mir ne Überweisung für den Hautarzt gibt. Dann rufe ich dort an und je nach Jahreszeit, bekomme ich erst in 6 Monaten einen Termin. Natürlich ist dann meine Überweisung schon wieder hinfällig. Also noch mal einen Termin beim Hausarzt gemacht, damit ich eine neue Überweisung bekomme für mein Problem, dass ich schon vor nem halben Jahr hatte - das vermutlich mit ner Salbe in zwei Wochen erledigt gewesen wäre. Aber passt schon.

Mittwoch, 6. Januar 2016

Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal....

Den Spruch kennt man ja.

Also, Hunde freuen sich ja immer wenn ihr Zweibeiner wieder nach Hause kommt, begrüßen ihn, springen ihn an, etc..

Katzen? Bestenfalls wollen sie durch die sich öffnende Tür ausbüchsen. Meine zwei sind da echt patent drin. Natürlich kann man schnell aus dem Haus huschen - wenn ich die Haustür noch nicht längst geschlossen habe - oder man flitzt die Treppe hoch zu den Vermietern, da kann man auch immer gut eine Stipvisite machen und ggf. was leckeres abgreifen, oder durch die Dachterrassentür rausgelassen werden. Oder, wie es mein Kater gerne macht: sich einfach im Hausflur vor die eigene Fußmatte setzen und warten. Früher habe ich mit der Leckerchendose gerappelt und wenn er brav rein gekommen ist, bekam er ein Leckerchen - oder mehr. Natürlich hat der schlaue Fuchs sich das gemerkt und geht jetzt nur raus um seine Leckerchen einzufordern. Inzwischen lasse ich dann die Tür einen Spalt auf und er bekommt nicht immer was, denn diese Gewohnheit ist etwas lästig.
Die Katze ist glücklicherweise noch schissig genug, wenn ich sie rufe, kommt sie meistens von selbst gleich wieder rein.

Aber wenn der Kater, von großem Wuchs, schon ziemlich groß für einen einfachen Hauskater, aber noch nicht so riesig wie ne Maine Coon, die Wahl hat, zwischen einem normal großen (im Verhältnis zu seiner Körpergröße eher kleinen) Katzenklo mit Haube und dem großen, dass ich extra wegen ihm gekauft haben - nimmt er das kleine.

Von unzähligen Körbchen, Deckchen und sonstigen Schlafgelegenheiten für die Katzen, wählt er ziel genau die möglichst knubbeligste Decke aus - da spielt es keine Rolle, ob es meine Bettdecke oder eine Wolldecke auf dem Sofa ist. Dagegen lässt er sich aber gut 'lenken' wenn man nicht möchte, dass er zu viele Haare allgemein auf dem Sofa verliert, legt man ihm eine Decke schön parat. Das ist wie eine Landeplattform für ihn. Funktioniert auch super im Bett. Keine Katzenhaare auf dem Kopfkissen und nur wenige auf dem Spannbettlaken und der Decke.

Ich habe extra für die Katzen so einen Teppich aus Sisaltgewebe gekauft - den gucken sie mit dem Arsch nicht an. Auch so ein Kratzbrett mit Sisalt bespannt wird keines Blickes gewürdigt. Der Teppich im Schlafzimmer dagegen, und die Fußmatte vor der Terrassentür, die eher einen niedrigen Flor haben und die Kokosmatte vor der Wohnungstür haben es besonders meinem Kater angetan.

Da sie die Höhlen der Kratzbäume verschmäht haben, habe ich diese Kratzbäume rausgeworfen und nur eine dicke, stabile Kratzsäule gekauft. Die wird zumindest gelegentlich genutzt.

Mein Sofa sieht zwar katastrophal aus, aber das liegt nicht daran, dass sich die Katzen daran die Krallen wetzen würden, sondern einfach beim lang jagen mit Krallen mehr Gripp haben - man muss auch an senkrechten Flächen sich abdrücken, wenn man die Kurve kriegen will. Einmal habe ich den Fehler begangen ungeschickt im Weg meiner kleinen Katze zu stehen und sie hat meine Beine statt des Sofas genutzt um sich abzudrücken - ich hatte kleine blutige Male T_T

Es ist zwar nett, dass die Katzen sich auch um ungebetene Insekten in der Wohnung kümmern, aber manchmal nehmen sie nicht so viel Rücksicht auf das übrige Möbilar. Besonders wenn die kleine ein flugfähiges Tierchen am Fenster entdeckt hat, stört es sie nicht im Mindesten, dass da so viele Töpfe mit Grünzeug im Weg stehen. Die ist da völlig schmerzfrei.

Warum sie allerdings schon mehrfach versucht hat meine Palme auszubuddeln ist mir nicht klar. Aber scheinbar mag sie den Dreck auf dem Boden.
Macht ja auch besonders Spaß, wenn das Personal (ich) alles zusammengekehrt hat noch mal mit Anlauf in den Haufen rein zu springen. Geübtes Personal hat entsprechend schon Handfeger und Kehrblech in der Hand und beseitigt diesen Haufen umgehend, bevor die Katze genug Fahrt aufgenommen hat.

Aber die Hauptaufgabe des Personals ist ja immer noch als Dosenöffner zu fungieren. Und es ist auch egal was für eine Dose man aufmacht, denn das Geräusch bedeutet ja potentiell, dass es was essbares gibt. Eingemachte Pfirsische sind dan vielleicht nicht ganz á la carte und sonstige Konserven können im Zweifelsfall zwar auch irigendwie verdrückt werden, aber grundsätzlich glauben sie einem ja erst mal nicht, dass es sich gerade nicht um eine Futterdose handelt.

Manchmal darf das Personal auch mal streicheln. Die kleine Katze ist da mehr so das Model 'Russisch Roulett' wohingegen der Kater mehr zu 'Monk' tendiert. Wobei bei der Katze eher 5 von 6 Kammern geladen sind, es sei denn sie krabbelt zum Dosenöffner unter die Decke, da ist es 'nur' die Standardversion mit der einen geladenen Kammer. Geladen heißt in diesem Fall, dass die kleine Katze einen versucht zu beißen. Es ist zwar nicht böswillig oder mit dem Ziel einen zu verletzen, aber es tut höllisch weh, weil das kleine Biest immer irgendwelche Nerven trifft. Und der Kater ist so neurotisch, der putzt sich gleich an der Stelle, wo man ihn gestreichelt hat. Aber er holt auch Reißzwecken aus der Wand (Poster abhängen kann er) und die Abdecknüplies von Schrauben an Schränken demontiert er wie kein zweiter.

In der Sparte Verstehen ist der Kater auch ganz weit vorne. Ich glaube ja, der versteht eigentlich jedes Wort. Aber bestimmte Begriffe hat er einfach gelernt. Angefangen vom einfachen NEIN - braucht man bei ihm so gut wie nie, die kleine Katze ignoriert es dafür (aber sie versteht es - da muss man bei Katzen ja immer unterscheiden), oder das Lieblingswort BREAKIES. Er liebt Breakies. Da können Leckerchen und Futter nicht gegen anstinken. Er kennt wirklich den Unterschied zwischen FRESSCHEN, LECKERCHEN und BREAKIES. Dann natürlich noch ein Wort, was er gut findet ist RAUS. Wenn ich ihn frage ob er raus möchte, stellt er sich schon fast an der Terrassentür parat. Und MILCH versteht er auch. Da Katzen ja auch Laktoseintolerant sind, kaufe ich nur selten die Minus L Milch, aber sie verstehen schon worum es geht. Die kleine Katze versteht das meiste auch. Sie war eigentlich schon recht fix beim Lernen, sie ist aber sehr stur und möchte meistens nicht hören. Allerdings ist sie viel leichter durch gutes Zureden reinzubewegen als der Kater.

Momentan versuche ich ihnen WARTEN beizubringen. Mal klappt es, mal nicht so gut. Entsprechend sehen meine Hände aus, wenn es Leckerchen gab.

Also, ich bin dann halt Personal. Jeder sollte seinen Platz in der Welt kennen.

Montag, 4. Januar 2016

Das notwendige Übel des Online Shoppings - Paketdienste

Die Mehrheit hat es mindestens schon einmal in ihrem Leben getan: Online Shopping! Es kann eine so wunderbare Welt sein, mit einer schier unendlichen Auswahl und Vielfalt. Farben, Formen, Größen - selbst Sonderwünsche können erfüllt werden.

Dass die lokale Wirtschaft ein 'wenig' darunter leidet und ganze Ladenstraßen aussterben, hängt auch ein wenig mit diesem Hang zum Online Shopping zusammen, aber nicht ausschließlich. Die großen Einkaufszentren sind da auch nicht ganz unschuldig dran. Und die z.T. schlechte Parksituation in den Innenstädten...

Aber was gehört unweigerlich zum Online Shopping? Ja, der Versandt! Viele Shops bieten ja eine Versandkostenpauschale und ggf. sogar einen Grenzwert, ab dem der gesamte Einkauf Versandkostenfrei ist. Ist ja alles super. Dann variieren die Versandkosten ja auch noch recht stark on Shop zu Shop - wenn man beispielsweise Preise für einen bestimmten Artikel vergleicht. Das liegt daran, dass die Shops mit unterschiedlichen Paketdiensten* zusammenarbeiten.
[*ich möchte hier ja keine Werbung machen und werde nur umschreiben, um wen es geht. Ich glaube fest daran, dass man erraten kann, welcher Paketdienst gemeint ist. Wer entweder nicht so viele kennt, oder sich unsicher ist, möge um 'Tipps' in den Kommentaren bitten, da könnte ich weitere Hinweise hinterlassen.]

Ist euch auch schon mal die Lust an einem tollen Angebot vergangen, als ihr last, es kommt mit dem Paketdienst XYZ? Hat nicht jeder sein persönliches rotes Tuch, was den Paketdienst angeht?

Natürlich könnte man meinen, ich sei voreingenommen, wo ich doch von einem internationalen Paketdienstleister mein Gehalt bekomme. Aber ich würde beispielsweise nicht unbedingt bei 'uns' ein Paket verschicken. Wir leisten super Service, keine Frage, aber auch wenn wir ne Geldzurückgarantie haben wenn der Termin nicht eingehalten wurde, lassen wir uns das immer noch gut bezahlen. Ja, auch mit Mitarbeiterrabatt ist das noch kostspielig. Ich habe nichts, wirklich nichths, was ich ich so dringend verschicken müsste, dass sich das für mich persönlich rechnet.

Die nationale 'Konkurrenz' reicht mir völlig. Aber dann gibt es noch die Exoten. Also außer den gelben, deutschlandstämmigen und inzwischen auch international operierenden, gibt es da noch meine Brötchengeber, die vorsorglich die Autos schon in Offroadbraun lackiert haben, und hier zu Lande sind die blau(lila?)-orangen aus den USA ja doch noch etwas unterrepräsentiert, aber ansonsten doch ganz weit vorn, besonders in den Staaten. Und dann kommt der Götterbote. Alter, ich bekomme zu viel, wenn ich lesen dass mit den hellblauen verschickt wird. Als Prime Kunde des großen Internetkaufhauses fühle ich mich jedes Mal verarscht, wenn mein Paket von denen gebracht wird. Prinzipiell kommen die immer zu den unpassenden Zeiten. Die haben auch keine feste Route. Die gelben kommen ja immer so zur selben Tageszeit, aber die hellblauen?  -.- nope. Meine Vermieter bekommen häufiger was per Götterboten, und der kommt immer dann, wenn die nicht da sind. Und bedenkt man, dass die Wechselschicht haben, ist das schon ne Kunst.

Dann haben wir noch die kleineren Fische in der Buchstabensuppe der Analphabeten. Wenn man von dem im Namen schon als nationalem Paketdienst angepriesenen Zustellservice ein Paket bekommt, ist bei mir ja echt das Maß an Humor aufgebraucht. Da kommen dann so Zettel wo drauf steht 'Paket bei Nachbarschaft' - in meiner Stichstraße haben wir 9 Häuser mit der selben Hausnummer, nur mit unterschiedlichen Buchstaben. Ich habe dann also alle 8 Nachbarn abgeklappert, und natürlich war mein Paket bei den Nachbarn, die da gerade nicht Zuhause waren. Aber immerhin, der Zusteller hat sich die Mühe gemacht, mir einen Zettel einzuwerfen.
Oder gerade in der Vorweihnachtszeit! Da habe ich leichtsinnigerweise bestellt. Zwei Pakete sollten mit den Analphabeten kommen. Für ein Paket bekam ich eine Ankündigung, es solle am selben Tag gegen Nachmittag (ein Fenster von einer Stunde - ist schon mal genauer als beim Götterboten) ankommen. Da ich aber wusste, dass ich garantiert nicht Zuhause sein sollte, habe ich die Zustellung auf den folgenden Tag (24.12. - großer Fehler!) verschoben. Was ich nicht wusste, dass im selben Zustellfahrzeug auch mein anderes Paket war, dass der Bote dann bei den Nachbarn abgegeben hat. Das verschobene Paket ist natürlich nicht am 24. angekommen.

Von dem Dienst mit explosivem Potential - zumindest namensmäßig, habe ich ehrlich gesagt nach dem Übernahmegerücht durch meinen Arbeitgeber nicht mehr viel gehört....
Die nachtblau-gelben sind ja scheinbar für Zustellungen an private Haushalte nicht so attraktiv. Naja, wenn man schon 'global' im Namen hat, muss man sich nicht mit den kleinen Fischen abgeben.

Aber wie schon gesagt, das mit dem beim Nachbarn abgeben und KEINEN Zettel beim Empfänger in den Kasten werfen können sie alle gut. Wobei die braunen und die hellblauen mehrere Zustellversuche unternehmen sollen und eigentlich nicht bei den Nachbarn abwerfen sollen.... Ist dann lustig, wenn du auf dein Paket wartest und der Nachbar das bei sich im Flur stehen hat, weil er ja denkt, der kommt sein Paket schon holen... Nope.

Nun haben wir unser Paket, aber irgendwas stimmt nicht damit. Wir haben uns vertan, es ist zu klein, zu groß, falsche Farbe, der Verkäufer hat was vertauscht... es gibt ja unzählige Gründe, weshalb man ein Paket wieder umschicken kann. Mal von den Modalitäten des Verkäufers abgesehen, kann das schon lustig sein. Man drucke einen Retourschein aus - oder auch nicht. Man bringe das Paket zum Paketshop - oder auch nicht. Je nach Größe sagen die im Shop nämlich schon mal - öhm, nö, kein Platz. Man rufe die Hotline an und bekommt ggf. einen Abholtermin mitgeteilt. Beim Götterboten kommen dann so Angaben wie zwischen 8-20 Uhr. Selbst die Telekom schafft es präzisere Termine für ihre Techniker zu veranschlagen. Und man siehe, nur eine Uhrzeit - da ist noch nicht klar, an welchem TAG das Paket abgeholt werden soll. Und dann muss man Glück haben, dass der Abholer der Richtige ist - da die bei den Götterboten ja alle Subunternehmer mit eigenen Fahrzeugen sind, kann da schon mal das Auto zu klein sein, weil ja noch genug reguläres Volumen abzuarbeiten ist.

In welchem ZUSTAND die Pakete sind, was man als Versender alles falsch machen kann etc. da gehe ich jetzt mal gar nicht drauf ein, das ist ein Thema für sich. Genauso wie Pünktlichkeit / Dauer, Kosten etc.

Klar, wenn man sich durch all diese Hürden gearbeitet hat, hat man natürlich den ganzen Papiermüll der Kartons Zuhause rumliegen. Ein bisschen Schwund ist immer.

Freitag, 1. Januar 2016

Öffentlicher Personen Nah Verkehr (ÖPNV) für mobile

Es gibt ja diese Öffentlichen Verkehrsmittel. Ihr habt da sicher schon von gehört.

Ich denke, jeder hat schon mal von DER DEUTSCHEN BAHN gehört. Liebevoll DB abgekürzt. DIE BAHN ist eine Institution, über die sich jeder gerne aufregt, denn jeder hat schon irgendwelche Probleme aufgrund ihrer Zeitreisefunktion gehabt. Grob geschätzt ist es möglich mit der Bahn an einem Tag zehn Tage zu spät zu kommen. In die andere Richtung haben die Ingenieure die Funkition leider noch nicht implementieren können, aber ich bin mir sicher, in irgendeinem kleinen Kellerlabor arbeitet ein armer Irrer sicherlich daran....

Die DB ist das überregional, national operierende Teil der Öffentlichen Verkehrsmittel. Jede Stadt oder Kreis hat noch lokal bis regional verkehrende Gesellschaft, die die Mobilität der Bevölkerung mittels Straßenbahnen und Buslinien gewährleisten sollen.

Gerade für Heranwachsende ist dies das erste Mittel zur Mobilität. Fahrräder etc. werden ja heutzutage nur noch von den sehr sportlichen oder im absoluten Nahbereich eingesetzt. Und natürlich jene erwachsene, die niemals die Mühen des Führerscheins auf sich nahmen, oder schlicht und ergreifend in den Augen der Ordnungshüter nicht geeignet erscheinen ein Kraftfahrzeug zu führen (MPU anyone? XD), sind ebenso auf die Dienste solcher ÖPNV Gesellschaften angewiesen.

Wie funktioniert also dieses ÖPNV?
Die Variante für die ehrlichen Nutzer: Man erkundigt sich vorab, welcher Tarif auf der Strecke, die man beabsichtigt zu fahren, gültig ist. Das kann von Gesellschaft zu Gesellschaft bzw. von Kreis zu Kreis sehr unterschiedlich sein. Manche haben einen allgemein gültigen Einheitstarif für die City, andere haben Kurzstrecken und Langstreckentarife, und wenn man noch von den kleinen Ortschaften in der Umgebung zur großen Stadt pilgert, wird es i.d.R. noch etwas teurer. Also, erkundige dich vor ab, und löse entweder an der Haltestelle an einem Automaten dein Ticket, oder in der Straßenbahn / Bus (ggf. beim Fahrer) dein Ticket. Aber VORSICHT! Bei der DB kann man in den Zügen KEINE Tickets lösen. Trifft dich da ein Kontrolleur ohne Ticket an, hast du die Arschkarte und darfst demnächst das erhöhte Beförderungsentgelt von 40€ an die DB überweisen - egal was der Kontrolleur für lustige Gesichten erzählt von wegen Nachweis einer Mehrfahrtenkarte, Aboticket, nur Kurzstrecke etc. pp. Kein Ticket = 40€ Strafe.
Achja, der ehrliche Vielfahrer kann natürlich ein Ticket im Abo beziehen. Damit darf er dann in dem Tarifbereich rund um die Uhr für die Geltungsdauer fahren. Auch hier gibt es kleine aber feine Unterschiede und die Dinger lohnen sich echt nur für Leute, die sonst ein heiden Geld für Einzelfahrscheine ausgeben würden. (Warnung: je Tarifgruppe können das zwischen 80-140€/Monat sein! Also schön rechnen...)

Die Variante für die unehrlichen, geizigen, dezent kriminellen Nutzer: Man steigt in das Verkehrsmittel ein und hofft, nicht kontrolliert zu werden. Alternativ kann der erfahrene unehrliche Nutzer bei ausreichender Wachsamkeit frühzeitig erkennen, dass Kontrolleure zusteigen und entsprechend das Verkehrsmittel verlassen. Natürlich zieht diese Nutzungsweise gewisse Unsicherheiten bezüglich der Ankunftszeit nach sich, da es keine Garantie gibt, dass die Kontrolleure nicht gleich an der nächsten Haltestelle wieder aussteigen und in die folgende Bahn / den folgenden Bus einsteigen.... Über dies, wie bereits erwähnt, wird bei einer Kontrolle ohne gültigen Fahrausweis / Ticket ein erhöhtes Beförderungsentgelt von 40€ fällig. Natürlich kann der Geizhals aufrechnen, dass wenn man x Mal erfolgreich ohne Ticket gefahren ist, es günstiger ist alle paar Monate 'nur' 40€ zu bezahlen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die nach einer bestimmten Anzahl solcher Vorfällen dem geneigten Schwarzfahrer (so nennt man die unehrlichen Nutzer) ein Fahrverbot erteilt. Sowas wie ein Hausverbot, nur eben für alle Bahnen und Busse der Gesellschaft...
Wer sich daraus nichts macht, weil mal Hand aufs Herz, die Fahrer haben ja keine 'Wanted' Liste mit Fotos aller 'gesperrten' Fahrgäste, der kann natürlich weiter pokern und es darauf ankommen lassen. Ich habe keine Ahnung wie weit das geht, ob man da auch Anzeigen und Bußgelder oder gar Haftstrafen für kassieren kann.

Manchmal fährt aber so ein Bus, so eine Straßenbahn, S-Bahn oder Regionalbahn nicht genau da hin, wo man hin möchte. Verdammt! Was tun??! Ja, glücklicherweise sind wir ja alle inzwischen mit diesen kleinen, schlauen, tragbaren Computern, äh Smartphones ausgestattet, die auch all diese super Apps haben und im Zweifelsfall, wenn man nicht die passende App installiert hat, ja noch das große, allwissende Internet auf abruf für uns bereit halten. Da kann man sich Verbindungen raussuchen lassen. Man kann die Ankunfts- oder Abfahrtszeit festsetzen, das Datum frei wählen, man kann sogar Adressen eingeben und sich gleich den Fußweg von der Haltestelle mitanzeigen lassen!

Verdammt, hätten wir das nur an Silvester gewusst, was für geile Partys hätten wir besuchen können. ...

Aber überlegt mal zurück:
Damals, als man noch keinen Führerschein oder alternativ noch kein eigenes Auto zur Verfügung hatte, da ist man doch auch mit den ÖPNV gefahren. Manchmal hat man Bekannte etliche Kilometer entfernt besucht, war auf Messen, Konzerten und anderen Veranstaltungen in anderen Städten und man hatte sogar Spaß auf der Fahrt. Man ist ja auch selten so ganz alleine gefahren. Keiner hat sich Sorgen darum gemacht, ob man sich verfährt, ob es einen Stau geben wird, man hat sich unterhalten, und Unsinn gemacht.

Und irgendwann vor einiger Zeit fuhr ich mit einem Regionalexpress und sah junge Leute, wie sie sich eben so unbeschwert vergnügten, während ich sauertöpfisch drein schaute - und fragte mich: wann ist das verloren gegangen? Wann war der Zeitpunkt, wo Bahnfahren lästig geworden ist? Und vor allem, warum?